Das Poolstundenkonzept am MiGy

Allgemeinbildende Gymnasien in Baden Württemberg erhalten zur eigenständigen Profilierung und für die individuelle Förderung in den Klassen 5-10 insgesamt 14 (rechnerisch 13,7) Poolstunden zugewiesen.

Das Poolstundenmodell des Michelberg-Gymnasiums wurde im Zusammenhang mit der Einführung des Bildungsplans 2016 überarbeitet und wird aufsteigend in den Jahrgangsstufen in den nächsten Jahren weiter eingeführt. Es unterscheidet sich allerdings nur in wenigen Details von seinem Vorgängermodell. Im Schuljahr 2017/18 werden die Klassen 5-7 nach dem neuen Modell unterrichtet.

 

1. Verpflichtende Poolstunden

Vier dieser Poolstunden sind laut Erlass für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend. Das Michelberg-Gymnasium hat jedoch durch Beschlüsse der GLK und der Schulkonferenz die verpflichtenden Poolstunden auf 6,5 Stunden erweitert. Dahinter steckt ein Konzept, durch das die Fülle des Lernstoffs nicht weiter erhöht werden soll. Dagegen sehen wir in unserem Poolstundenmodell die Chance, vor allem die personalen und sozialen sowie fächerübergreifende fachliche Kompetenzen für unsere Schüler zu stärken und sie individuell zu fördern.

 

Klassenstunden

Ein fast durchgehendes Element ist die Klassenstunde beim Klassenlehrer, die in Klasse 5 (Guter Start) und in Kl. 6 und 7 (Elemente aus Lions Quest „Erwachsen werden“) ein festes Programm beinhaltet. Wichtige Bestandteile dieser Klassenstunde sind außerdem der Klassenrat, in dem Schüler eigene schulische Angelegenheiten und Probleme demokratisch diskutieren und zur Lösung bringen, und das Programm „Lernen lernen“, das altersgemäß immer wieder Lernmethoden auffrischt und neue hinzufügt.

 

Fachspezifische Kompetenzen von allgemeinem Interesse

Das Klassenmusizieren in Klasse 5 verfolgt neben musikalischen Lernzielen das Ziel, die Klassengemeinschaft und die sozialen Fähigkeiten des Aufeinander-Hörens und Miteinander-Agierens beim gemeinsamen Musizieren zu fördern. Jeder Schüler spielt ein Instrument, die Klasse probt das Zusammenspiel mit dem Ziel einer gemeinsamen Aufführung, z.B. auch vor Eltern.

Die Poolstunde Fremdsprachen lernen ist den zweiten Fremdsprachen Französisch und Latein angegliedert und fördert das freie Sprechen auf Französisch in Dialogen und weiteren handlungsorientierten Methoden sowie das Grammatikverständnis in Latein.

Das Physikpraktikum in Klasse 8 dient der Einführung in das naturwissenschaftliche praktische Arbeiten in unseren Laboren am Beispiel der Physik und ist insofern auch fächerübergreifend angelegt.

 

Fächerübergreifende Kompetenzen

Der neue Bildungsplan „Grundkurs Medienbildung“ für Klasse 5 wird an unserer Schule im Rahmen des Poolstundenkonzepts vierzehntägig als Doppelstunde unterrichtet. Ziele der Module dieses Kurses: „Kinder und Jugendliche sollen durch die schulische Medienbildung darin bestärkt werden, dass sie den Anforderungen und Herausforderungen in einer Mediengesellschaft selbstbewusst und selbstbestimmt begegnen können. Dazu gehören eine bedürfnisorientierte, reflektierte, ethisch und sozial verantwortliche Nutzung der Medien sowie die Fähigkeit, mit analogen und digitalen Medien zu lernen, Medien selber zu gestalten und angemessen mit diesen zu kommunizieren“ (Steiner 2016).

Die fächerübergreifende Rhetorikstunde in Klasse 9 ist dem Deutschunterricht angegliedert. Hier werden gezielt das freie Sprechen, das Verfassen und Halten eines Vortrages und grundsätzliche Kommunikationsregeln eingeübt.

Berufsorientierung am Gymnasium (BoGy) ist ein wichtiger Bestandteil unseres Schulprogramms. Neben außerunterrichtlichen Veranstaltungen findet das Kernprogramm in der an Gemeinschaftskunde und später Wirtschaft angegliederten Poolstunde in Klasse 10 statt. Hier wird auch das Orientierungspraktikum vor- und nachbereitet. Die Schüler beschäftigen sich mit der Berufswahl, dem Bewerbertraining und werden auf die Anforderungen der Berufswelt und eines Studiums vorbereitet.

 

2. Freiwillige Poolstunden

Das Förderkonzept des Michelberg-Gymnasiums sieht acht Förderstunden für Schüler mit Nachholbedarf und für die Begabtenförderung in kleineren Gruppen vor. Das Angebot erstreckt sich jeweils auf eine Jahrgangsstufe.

In den Klassen 5 und 6 wird vor allem die Sprachkompetenz in Deutsch gefestigt. In Klasse 7-9 wird eine individuelle Förderung in den Hauptfächern Mathematik, Englisch, Französisch und Latein angeboten. Außerdem gibt es einen halbjährigen Stützkurs Chemie in Klasse 9 bzw. 10.

Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf können sich freiwillig anmelden oder werden auf Empfehlung der Fachlehrkräfte und nachfolgender Zustimmung der Erziehungsberechtigten zu einer der Förderstunden zugewiesen. Angemeldete Schüler haben Anwesenheitspflicht für ein Schulhalbjahr.

Sprachbegabte Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit im „Englisch Club“ oder im „Atelier francais“ in Klasse 9 ihre Sprachkenntnisse zu vertiefen.

Näheres siehe: Förderkonzept

 

3. Vertiefungsstunden in Klasse 10

In der Klasse 10 sind insgesamt zwei Vertiefungsstunden verpflichtend. Sie sollen in den Pflicht-Abiturfächern eine vertiefende Vorbereitung auf die Kursstufe durch Binnendifferenzierung bzw. Unterricht in geteilten Klassen ermöglichen. Das vertiefte Lernen ist so gestaltet, dass es zu keiner erhöhten Stundenbelastung in Klasse 10 führt.

Am Michelberg-Gymnasium erhält derzeit das Fach Mathematik ganzjährig eine Vertiefungsstunde, die Fächer Deutsch und Englisch teilen sich eine weitere Stunde halbjährlich. Jede Klasse 10 wird einmal wöchentlich zur Vertiefungsstunde bei der Fachlehrkraft in zwei Gruppen aufgeteilt. Zurzeit werden verschiedene Modelle zur Binnendifferenzierung getestet.

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